Zugrunde liegendes Prinzip der Inflation ist die Geldentwertung. Dies bedeutet, dass das Geld, das einzelnen Menschen oder Unternehmen zur Verfügung steht, mit der Zeit an Wert verliert. Dieser Verlust an Wert wird durch eine Erhöhung des Geldmengenzuwachses verursacht, der ein höheres Angebot an Geld gegenüber der Nachfrage schafft. Der steigende Geldmengenzuwachs erhöht den Druck auf den Geldwert, was letztlich zu einer Abwertung des Geldes führt. Diese Abwertung wird als Inflationsrate gemessen, die angibt, wie viel der Wert des Geldes in einem bestimmten Zeitraum abgenommen hat. Da die Inflation die Kaufkraft schwächt, ist es für Unternehmen und Konsumenten schwieriger, das notwendige Geld für Güter und Dienstleistungen aufzubringen.
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Diese Auswirkung hat die Inflation auf Wohnkredite
Inflation hat eine zweischneidige Wirkung auf Wohnkredite. Kreditnehmer können davon profitieren, da der nominale Betrag des Kredits gleich bleibt, während das Geld weniger wert wird, was zu einer Reduzierung der realen Schuldensumme führt. Allerdings steigen die Löhne und Gehälter nicht im gleichen Maße wie die Verbraucherpreise, was für Kreditnehmer, die ihren Kredit mit einem regelmäßigem Einkommen finanzieren, ein Problem darstellt. Anleger, die in Immobilien investieren und die Kreditraten durch Mieten finanzieren, haben dagegen bessere Karten, da der Mietzins in der Regel an den neuen Verbrauchpreisindex angepasst wird. Um sicherzustellen, dass man die Vorteile der Inflation voll ausschöpfen kann, ist es sinnvoll, auf einen Wohnkredit mit einem fixen Zinssatz zurückzugreifen, um die Zinsen abzusichern.
Um sich vor den Folgen der Inflation zu schützen, können Kreditnehmer mit langfristigen, fixen Zinsen einen Wohnkredit aufnehmen. Auf diese Weise kann man sicherstellen, dass die Zinsen auf dem Kredit nicht steigen, selbst wenn am Markt die Zinsen anziehen. Allerdings ist es möglich, dass die Zinsen auf dem Kredit höher als die am Markt vorherrschenden Zinsen sind, wenn die Zinsen am langen Ende ein höheres (Leit-)Zinsniveau vorwegnehmen.
Wie wird die Inflation gemessen?
Die Inflation wird in der Regel durch den Verbraucherpreisindex (VPI) gemessen. Der VPI misst die monatlichen Preisänderungen eines festen Warenkorbs aus Gütern und Dienstleistungen, die von einer repräsentativen Gruppe von Haushalten gekauft werden. Der VPI ist ein wichtiger Indikator für die Inflationsrate, da er die Kosten für die von den Verbrauchern erworbenen Güter und Dienstleistungen misst.
Inflationsrate berechnen: So wird’s gemacht
Die Inflationsrate kann anhand des Verhältnisses des neuen zum alten Preises berechnet werden: (Neuer Preis/Alter Preis) * 100 – 100 = Inflationsrate. Wenn zum Beispiel der Warenkorb am Anfang des Jahres 2022 740 Euro kostet und ein Jahr später 761 Euro, ergibt sich eine Inflationsrate von 2,8 %. Somit wäre der VPI von 2022 (auf Basis von 2021) 102,8.
Gefühlte Inflation: Aller wird teurerer
Obwohl die tatsächliche Teuerung nicht so hoch ist, haben wir manchmal das Gefühl, dass die Preise rasant steigen. Diese gefühlte Inflation unterscheidet sich oft stark von der tatsächlichen. Dies hängt mit mehreren Faktoren zusammen: Wir kaufen täglich einige Waren (zum Beispiel Milch) und bemerken sofort die Preiserhöhungen. Außerdem werden einige Zahlungen (zum Beispiel Handygebühren) überwiegend automatisiert abgewickelt, sodass wir die Preisveränderungen kaum wahrnehmen. Einige Waren haben einen großen Einfluss auf die Inflation, da sie einen großen Teil unserer Ausgaben ausmachen (z. B. Wohnkosten). Wenn die Preise hier sinken oder steigen, hat das eine stärkere Auswirkung als bei kleineren Preisveränderungen. Dadurch können wir die tatsächliche Inflation meist nicht so gut abschätzen.
Leichte Inflation stellt keine Bedrohung dar
Es mag ärgerlich sein, wenn die Lieblingseissorte schon wieder teurer geworden ist, doch ein leichter Preisanstieg von unter 2 % pro Jahr ist für die Wirtschaft vorteilhaft. Wichtig ist, dass Löhne und Gehälter angepasst werden, um die reale Kaufkraft gleichzuhalten. Eine zu hohe Inflation hingegen führt dazu, dass Unternehmen in eine Preis-Kosten-Schere geraten und Arbeitnehmern Reallohneinbußen drohen, was Konsumbeschränkungen zur Folge hat. Da der private Konsum in den USA zwei Drittel der Wirtschaftsleistung ausmacht, reagierte die Fed in 2022 und 2023 bereits mit neun Zinsschritten und die EZB behält sich weitere Zinsschritte für die Zinsentscheidungen in 2023 vor.
Die Hyperinflation
Eine Hyperinflation ist ein plötzlicher Anstieg des Preisniveaus und eine daraus resultierende Entwertung des Geldes. Beispielsweise gab es in den Jahren 1922/1923 eine Hyperinflation. Um die Frage „Was passiert mit meinen Schulden bei einer Inflation“ zu beantworten, lohnt es sich, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. In der damaligen Situation gab es Gewinner und Verlierer. Letztere waren jene mit fixen, nicht anpassbaren Geldeinkünften, sowie Kreditgeber, deren Zinsen sich nicht an die Inflationsrate anpassten. Gewinner waren dagegen diejenigen, die einen günstigen Kredit aufnehmen und dafür dauerhafte Sachwerte kaufen konnten.
Auch heutzutage können gegebenenfalls Kreditnehmer von einer starken Inflation profitieren. Allerdings kann die damalige Situation nicht vollständig auf die heutige übertragen werden.
Ist es gut, bei einer Inflation Schulden zu haben?
Der Zusammenhang zwischen Krediten und Inflation ist wie folgt: Kreditgeber erheben Zinsen auf das verliehene Geld, die mindestens so hoch wie die Inflationsrate sind. Daher werden Kreditprodukte nach der Inflationsrate preisgestaltet. Kommt es zu einer unerwartet starken Inflation, können die direkten Folgen für Kreditnehmer positiv sein. Verbraucher mit Krediten mit variablen Zinssätzen profitieren weniger, da die Kreditinstitute die Zinssätze an die Inflation anpassen können. Verbraucher, die Kredite mit fester Zinsrate gewählt haben, haben hingegen Vorteile. Eine starke Inflation kann sogar zu einer negativen Realverzinsung führen.
Keine Entschuldung durch Inflation
Die Antwort auf die Frage „Was passiert mit meinen Schulden bei einer Inflation?“ lässt sich nicht so einfach beantworten. Unerwartet hohe Inflationsraten können durchaus vorteilhaft für Kreditnehmer sein, da sie weniger Zinsen bezahlen müssen. Allerdings steigen mit der Inflation auch die Lebenshaltungskosten und Unternehmen müssen mehr für Rohstoffe bezahlen. Dies kann zu Reduzierung der Arbeitszeiten oder sogar Entlassungen führen, wodurch Verbraucher weniger Geld zur Verfügung haben und die Tilgung von Schulden erschwert wird. Eine Entschuldung ist daher nur möglich, wenn die Inflation plötzlich stark ansteigt und die Zinsen nicht im gleichen Maße erhöht werden. Solche Szenarien sind jedoch sehr selten. Bei einem plötzlichen Wirtschaftscrash und folgender Hyperinflation, wird der Staat vermutlich eingreifen.
FAQ
Soll man bei Inflation Schulden zurückzahlen?
Selbstverständlich sollten Sie Ihre Schulden auch in Zeiten von Inflation begleichen. Ihre Verbindlichkeiten bleiben bestehen, sodass der Gläubiger diese auch rechtlich durchsetzen und gegebenenfalls eine Zwangsvollstreckung einleiten kann.
Was passiert mit Schulden Wenn das Geld entwertet wird?
Bei einer Inflation bleiben private Schulden bestehen. Der realwirtschaftliche Wert der Forderungen des Gläubigers verringert sich jedoch, so dass er weniger kaufen kann als er ursprünglich erwartet hat, was zu Verlusten führt.
Ist es gut bei hoher Inflation Schulden zu haben?
Hohe Inflation führt zu einer schnellen Entwertung des Geldes, was für Verbraucher ungünstig ist, da ihre Kaufkraft dadurch beeinträchtigt wird. Kreditnehmer hingegen profitieren davon, da sich ihre Darlehensschulden durch die Entwertung des Geldes günstiger gestalten.